Weihnachten wie´s früher war
Ein Erlebnisvortrag mit mobilen Museum und Multivisionsschau
Hatte Luther einen Weihnachtsbaum? Musste Goethe ein Gedicht aufsagen zur Bescherung? Woher kommen all die Dinge, mit denen wir uns heute das Weihnachtsfest ausschmücken?
Die bergmännisch geprägte Lichterweihnacht des Erzgebirges und der gläserne Christbaumschmuck aus Thüringen prägen bis heute das deutsche Weihnachtsbrauchtum.
Der leuchtende Stern, Nussknacker und Räuchermännchen, goldene Kugeln, silberne Glöcklein und bunte Vögelchen aus Glas, schmücken die Weihnachtsstuben in aller Welt.
Der Autor und Filmemacher Roland Wozniak reiste nach Bethlehem,
zum Ort wo einst die Könige dem Kind in der Krippe huldigten,
war in den Schnitzerstuben des Erzgebirges zu Gast
und besuchte die Glasbläser auf der Suche
nach Geschichten und Anekdoten rund ums Weihnachtsfest.
Auf unterhaltsame Weise berichtet er als Roland Spielmann,
über Weihnachten wie´s früher war.
Dabei überhäuft er seine Gäste nicht mit Zahlen und Fakten,
sondern nimmt sie mit, in eine längst vergangene Zeit.
Illustriert durch Exponate, welche er in seinem mobilen Museum aus dem Musterkoffer präsentiert, abgerundet durch beeindruckende Bilder und Filmsequenzen der Multivisionsshow, wird der Vortrag zum Erlebnis der besonderen Art.
Ein Stück Entschleunigung in einer ansonsten von Hektik und Einkaufsstress geprägten Vorweihnachtszeit.
Die Erlebnisvorträge sind ein Stück erlebte Heimatkunde für Erwachsene. Roland Wozniak versteht es seine sorgfältig recherchierten Themen auf unterhaltsame, verständliche Weise zu präsentieren. Dabei bedient sich der Geschichte(n)Erzähler in seiner Rolle des Roland Spielmann, angesiedelt im 19. Jahrhundert, durchaus modernster audiovisueller Präsentationstechnik.
Bei Veranstaltungen in kleineren Räumlichkeiten (für bis zu ca. 40 Besucher) wird im Bühnenbild des mobilen Museums ein Großbildschirm integriert, während bei Veranstaltungen in größeren Sälen das historische und aktuelle Bildmaterial auf die Leinwand projiziert wird.
„Geschichten aus dem Spielzeugland“
Vom Sonneberger Reiterlein mit Feder am Hütchen und Pfeiflein im Ärschlein bis zum quitschegelben Plastikteddy aus DDR Tagen.
Eine Zeitreise durch die Welt des Spielzeugs. Roland Spielmann präsentiert die einfachen Holzspielzeuge, wie sie schon vor 300 Jahren im Sonneberger Land gefertigt wurden und erzählt manch Anekdoten und Geschichten aus dem Leben der Spielzeugmacher. Der Geist des Spielzeugs präsentiert aus dem Musterkoffer sein „mobiles Museum“, eine anschauliche, unterhaltsame Geschichtsstunde der besonderen Art.
Und die Mutter blicket stumm, auf dem ganzen Tisch herum
Bilderbuchlesung mit Geschichten aus dem Struwwelpeter
„Bilderbücher waren erdacht um dem einzelnen Kind eine Geschichte vorzulesen und zwischendurch die Abbildungen zu zeigen,
ein Prozedere welches sich bei einer größeren Zuhörerschaft
als fast unmöglich erweist“,
erklärt der Geschichte(n)Erzähler und so ersann Wozniak als gelernter Mediengestalter, das Genre der „Bilderbuchlesung“ mit medialer Unterstützung. Während er in seiner Rolle des Roland Spielmann die Geschichten rezitiert, erscheinen auf einem Großbildschirm die Illustrationen zur Geschichte.
Der Struwwelpeter erschien in einer Zeit, da sich Sonneberg zur Weltspielzeugstadt entwickelte und um die Spielzeuge von einst zu verstehen
ist es hilfreich in diese Zeit auch emotional ein zu tauchen.
Es war vor Weihnachten 1844, da begab sich der Frankfurter Arzt Dr. Heinrich Hoffmann auf die Suche nach einem Bilderbuch für seinen damals dreijährigen Sohn. Was er fand, waren allerdings „lange Erzählungen oder alberne Bildersammlungen, moralische Geschichten, die mit ermahnenden Vorschriften begannen und schlossen“, berichtete Hoffman später in der „Gartenlaube“.
Er kam dennoch mit einem Buch nachhause, zur Überraschung seiner Frau allerdings mit leeren weißen Blättern, es war ein Schreibheft.
In seiner Tätigkeit als Arzt ward er des Öfteren auch zu Kindern ans Krankenbett gerufen, um ihnen die Angst vorm Doktor zu nehmen, griff er gelegentlich zu Papier und Stift, zeichnete ein paar lustige Bilder und erfand spontane Kurzgeschichten. So zeichnete und schrieb er 1844 das Bilderbuch für seinen Sohn selbst. Im Jahr darauf erschienen die Geschichten erstmals gedruckt unter dem Titel „Lustige Geschichten und drollige Bilder für Kinder von 3 – 6 Jahren“ und seit der vierten Auflage 1847 unter dem Titel „Struwwelpeter“.
1858 wurden die Zeichnungen nochmals verändert und der Struwwelpeter selbst erhielt 1861 sein heutiges Aussehen.
Roland Spielmann präsentiert in seiner „Bilderbuchlesung“ die ungekürzte, farbige Volksausgabe von 1861. In Misskredit gerieten die Geschichten in den 1970iger, 80iger Jahren als der Struwwelpeter als Beispiel für die sogenannte „schwarze Pädagogik“ zitiert wurde, diese Sichtweise ist seit den Veröffentlichungen zum 200. Geburtstag von Hoffmann etwas revidiert. Der Fokus lag nun mehr auf den historischen Hintergründen und der zeitbezogene, warnende pädagogische Ansatz Hoffmanns wurde hervorgehoben. Selbstverständlich spiegeln die Geschichten den Zeitgeist und das Familienbild des 19. Jahrhunderts und entsprechen nicht den heutigen pädagogischen Auffassungen, aber in der Einfachheit der Verse und den liebevollen Zeichnungen wohnt noch immer ein Zauber inne.
„Der Mensch ist glücklich, der sich einen Teil des Kindersinnes aus seinen ersten Dämmerungsjahren in das Leben hinüber zu retten verstand“,
schrieb Hoffmann 1871.
© 2021 Roland Wozniak